Fragen und Antworten

Die leere erste Seite kann überfordern, auch wenn man genau weiß, was man schreiben will. Oft reicht dieser Guide schon, um eine eigene Outline für eine Szene zu erstellen, manchmal braucht es jedoch ein Ausfüllen das Antwortfeldes, um die Übersicht zu gewinnen. Übersicht = Mehr Konzentration = Weniger Druck.
Fülle die Tabelle in der Reihenfolge aus, wie es für dich passt. Vielleicht fällt dir der Ort später ein. Vielleicht denkst du erst an Sonnenschein, aber später wird dir klar, du brauchst Regen.

Frage	Erklärung	Antwort/Notiz
Die Idee	Was möchtest du mit diesem Kapitel erzählen? Halte dich kurz, die Frage nach der Handlung kommt später. Hier reicht nur der Vibe.
Wo, wann, wie?	Welchen Tag haben wir und welche Uhrzeit? An welchen Schauplätzen spielt deine Geschichte? Wie ist das Wetter? Nutze Stichworte zur Übersicht. - Gerüche - Farben - Geschmack - Oberflächen - Eindrucksbeschreibungen - Glauben, Meinen
Figuren	Welche Figuren tauchen auf?
Zustand der Figuren	In welchem Zustand befinden sich die Figuren?
Vorhandene Konflikte	Welche Konflikte werden in die Szene mit hineingenommen?
Lösungen	Wird etwas gelöst oder eine Lösung angestrebt?
Ziele für Lesende	Was sollen Lesende fühlen, erfahren, durchleben beim Lesen dieser Szene? Emotionen, Erkenntnisse, Geheimnisse.

Zeit für die grobe Handlung. Das oben dient zur Übersicht, jetzt geht es darum, den Verlauf zu notieren, diesen zu rechtfertigen und an alles zu denken, was er auslöst und wem er dient.

Grob: Wieso spielt POV mit?	Wieso ist die Figur da, wo sie ist? Was will sie? Wieso will sie oder will sie nicht? Denke an den Zustand. Was fühlt die Figur gerade?
Was geschieht als erstes?	Denke an das, was du erzählen willst. Wie ist die Einleitung dahin? Welche Tätigkeit, welcher Gedanke, welches Bild führt auf einen interessanten Weg dorthin?
Die grobe Handlung	Beschreibe die grobe (GROB) Handlung des Kapitels. Nur ein paar Sätze. Später kommt das im Detail.
Fokus Punkt	Auf welchem Handlungsdetail liegt der Fokus und warum? Vielleicht findest du auch ein Symbol, dass den Fokus tragen kann. Wenn ein Charakter sehr nervös ist und seine Angst der Fokus und Auslöser für etwas wichtiges ist, dann sind nervöse Handlungen ein besserer Träger, als immer wieder zu erwähnen, dass der Charakter nervös ist.
Emotionen Figuren	Welche Emotionen möchtest du zeigen / sind vorhanden?
Erkenntnisse Figuren	Welche Erkenntnisse nehmen die Figuren mit?
Geheimnisse Figuren	Welche Geheimnisse für Figuren tauchen auf?
Entwicklung Figuren	Wohin entwickelt die Szene die Figuren?
Lore	Welche Hintergrundinformationen sind in diesem Kapitel relevant? Notiere sie dir kurz und übersichtlich.
Lore und Wahrnehmung	Durch was möchtest du diese Hintergrundinformationen zeigen? Musst du etwas erklären, damit man den Kontext versteht? Kannst du das durch Zeigen statt Erzählen? Und wenn du es erzählen musst, mach es kurz und knackig oder unterhaltsam. Im Idealfall fließt Lore durch Handlung.

Egal ob die Szene mit Aktion, Gefühlen oder Alltag beginnt, ohne Informationen über gewisse Umstände, kann sich die lesende Person nichts vorstellen. Die Wahrnehmung des Ortes kann auch ohne ein Gefühl von Stillstand vermittelt werden: Durch die Augen des POV.
Auch erleben Lesende so, was für den Charakter Alltag und normales Wissen ist, und was für ihn besonders oder neu ist.

Zeitpunkte können alles bedeuten - Das Jahr, der Tag, Sonnenzeiten, wortwörtlich die Uhr - eine Einordnung ist oft hilfreich, einen Ort schnell in das wortwörtlich “rechte Licht” zu rücken. Auch darf die Zeit gerne mehrfach zart erwähnt werden, vor allem wenn ein Kapitel lang ist - dabei Stunden vergehen oder mehr - oder sich wenig bewegt. Ein langes Kapitel kann je nach Geschwindigkeit der Lesenden die Zeit Wahrnehmung trüben. So auch ein kurzes.

Stimmung kann durch die Beobachtung des Ortes, der Zeit oder anderer Personen vermittelt werden. Das muss nicht einmal wertend passieren. Manchmal hilft da ein Tell-Wort wie “Die Leute sahen nervös aus” zur Verstärkung des bereits eröffneten Bildes. Show dont tell ist toll - aber zu viel Show überlastet die Seitenzahl. Beschreiben, wie Nervosität aussieht wäre dann wichtig, wenn dieses gemalte Bild, der Szene viel gibt. Sind die Menschen wichtig? Sind sie dem Charakter wichtig? Hilft es, besonders über sie die Stimmung zu öffnen? Dann beschreibe die Nervosität, statt sie nur zu benennen. Show don’t tell ist immer das Abwägen zwischen Zeigen oder Benennen. Manchmal gelingt einem beides, so dass Lesende breit abgeholt werden. Interpretation kann jedoch auch Teil der Geschichte sein.

Gedankentext und innere Gefühlswahrnehmung sind extrem machtvoll, müssen deshalb auch vorsichtig eingesetzt werden. Die eigenen Gedanken sollten dem Charakter dienen und nicht der Geschichte allein - denn der POV des Charakters macht ja die Geschichte aus - fühlt sich das Innenleben gestellt und absichtlich erzählt an, verlieren wir die Bindung zu dem Charakter. Gib der Person Momente, um sich innerlich zu öffnen. Selten stehen wir herum und denken darüber nach, wer wir sind und warum wir so sind, dennoch beginnen so viele Bücher, obwohl der Charakter gerade keinen Gedankenanstoß dafür erhalten hat. Wenn ein Charakter also erzählen kann, wo er sich gerade befindet und wie die Stimmung ist, dann such ein gutes Show Element, an dem er sich orientieren kann. Meist geht Beobachten und Innenstimmung ineinander über. Innenwahrnehmung kommt jedoch immer mit einer emotionalen Deutung. Wir beobachten die nervösen Menschen nicht nur, innen treffen wir Rückschlüsse, was wiederum viel über den Charakter, die Hintergründe, aber auch die Szene verraten kann.

Stimmung durch Beobachtung erzeugt im Innen Gefühle, die sich wiederum nach außen spiegeln. Wie wir uns verhalten, bis hin zu unkontrollierbaren Körperreaktionen (frösteln z.B.) verbinden Wahrnehmung und Innenleben.

Erzeugte Innenstimmung durch Beobachtung, zeigt sich wie gesagt bis hin zu Körperreaktionen - und veranlasst uns, bestimmten Handlungen nachzugehen. Vielleicht laufen wir langsamer, gar Geduckt, wenn wir an einen Ort kommen, in dem die Leute für uns Nervös wirken.

Ergänze gerne oben Ort und Zeit mit dem hier gedanklich erarbeiteten, denn Wahrnehmung geht fließend ineinander über.

Wodurch erleben wir die Beschreibung der Umwelt?	Mache Ort, Zeit und Stimmung der Umwelt zu einem Erleben. Notiere dir hier, wie dir das gelingen kann.
Aktion → Reaktion	Nun zur Handlung. Nun hast du viele Ideen erarbeitet. Beschreibe erneut die Handlung, diesmal aufeinanderfolgend mit Begründung, das kann Ursache, Wirkung, aber auch Zufall sein. Ich versuche beim Schreiben immer an Aktion → Reaktion → Reaktion etc. zu denken. Für mich ist der Schreibprozess ein großes Dominoboard mit vielen Abzweigungen und ich folge dabei einer oder mehreren kippenden Dominostraßen. Etwas passiert, deshalb tut jemand etwas, deshalb passiert wieder etwas, woraufhin etwas passiert, was wieder jemanden dazu veranlasst, etwas zu tun oder eben nicht zu tun. Alles ist eine Konsequenz. Ob das von Charakteren ausgelöst ist, oder ob der Zufall eintritt.
Nebenhandlung	Da wir meist nur einer fallenden Dominospur folgen, sehen wir oft nur Teile oder manchmal gar nichts von abweichenden Dominoeffekten. Zum Beispiel, was der Antagonist nebenbei macht. Vielleicht haben sich unsere Wege nur entfernt bisher gekreuzt. Notiere dir hier Nebenhandlung zur Szene.
Wichtigste Entwicklung	Gibt es einen Kernplottpunkt, der sich hier entwickelt, aufzeigt, der zur Hauptgeschichte stark beiträgt? So was wie den einen Ring zu finden z.B.

Du kannst deine eingegebenen Daten speichern, damit diese im Lokalen Speicher deines PCs verweilen und wieder abgerufen werden, wenn du die Seite neu lädst. Diese Daten sind nur auf deinem Computer zu finden, ich habe keinen Zugriff darauf. Du kannst die Daten auch wieder leeren. Zudem kannst du dir alles eingetragene nach dem Speichern auch als Textdatei runterladen. Die Mindmap aktualisiert sich erst, wenn du ein Feld bearbeitet hast.

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